Bluesrock, Samstag, 29. Februar 2020, 21:00, 20 CHF

Andrea BignascaCH & Julia HeartCH

Mit dem Album «Murder» erscheint am 21. September das zweite Studiowerk des Schweizers Andrea Bignasca. Der Sänger und Multiinstrumentalist positioniert sich darauf sehr versiert zwischen dynamischem Bluesrock, selbstbewusstem Singer/Songwriter und energetischem Southern-Rock. Nach erfolgreichen und ausgedehnten Touren und Festivalshows wie unter anderem beim Montreux Jazz Festival, dem Estival Jazz oder Supports für u.a. Gregory Porter, Morcheeba oder Everlast legt Bignasca 2018 noch einmal nach und beschert seinem viel beachteten Debütalbum «Gone» einen äußerst vielversprechenden Nachfolger. Was bereits im zarten Alter von sieben Jahren am Schlagzeug seinen Anfang fand, hat sich über die Jahre in Richtung Bühnenfront, Gesang und Gitarre entwickelt. Ob als Frontmann seiner Band Vermillion Rouge oder seit 2012 als Solokünstler ist der Musiker mittlerweile längst über die Landesgrenzen seiner Schweizer Heimat hinausgewachsen und beweist nicht zuletzt mit seinem Sound, dass er es durchaus mit internationaler Konkurrenz aufnehmen kann. «Murder» verfügt über eindrucksvolle Referenzen eines zeitgemäßen Rocksounds und präsentiert Bignasca ganz anders als noch sein Debüt im Rahmen einer energetischen und facettenreichen Band, die ihn deutlich vom klassischen Singer/Songwriter-Künstler hin zu einem selbstbewussten Rockmusiker emanzipiert. Bereits die erste Single «Monster» oder auch das Follow-up «Moonshining» setzen die Messlatte hoch an und legen offen, wo Bignasca musikalisch verwurzelt ist. Sei es die rohe Energie von Bands wie Rival Sons und Wolf Alice oder auch die Vielseitigkeit im Songwriting der Black Keys – schnell wird klar, dass sich im Plattenschrank des Musikers die offenbar richtigen Alben verstecken. Er selbst führt als wichtigen Einfluss zudem gern Bruce Springsteen und auch Tom Petty an, deren Musik den zweisprachig aufgewachsenen Musiker seit der Kindheit geprägt hat. Durch zahlreiche Soloshows und zum Beispiel auch das Touren mit den Schweden von Black River Delta, die ihn 2017 erstmals auch nach Deutschland brachten, hat sich bei Bignasca zahlreiches neues Material angesammelt, das er nun gemeinsam mit seiner Band in Albumform gebracht hat. Von selbstbewussten Gitarrenwänden bis hin zu filigranen Melodien, verspielten Hooks und teils sogar zerbrechlich-balladesken Brüchen, in denen Bignasca besonders eindrucksvoll die volle Bandbreite seiner warmen und charismatischen Stimme offenbart, ist «Murder» eine vielfältige Weiterentwicklung eines Musikers, der gerade erst dabei ist, richtig loszulegen.

 

Julia Heart

Ungekünstelt, doch verträumt und sanft. Ohne zu zögern präsentiert Julia Heart ihre eigenartig-einzigartige Stimme auf ihrer ersten Soloplatte. Aufgewachsen im Luzerner Hinterland, gründete die Schweizer Musikerin mit bürgerlichem Namen, Julia Herzog, die erste Band als Teenager. Mit ihrer BluesRock Band The Konincks tourte sie mehrmals durch den Kontinent. Nachdem sich die Band Ende 2018 auflöste, begibt sich Julia Heart nun auf Solopfade und schielt über den grossen Teich. Raue Sanftheit Auf ihrem ersten Release finden sich vier Americana-Lieder aus eigener Feder. Entstanden sind melodische Songs, inspiriert von einer Dekade Blues, Rock'n'Roll und dem Wunsch den Melodien mehr Raum zu lassen. Die bretternden Gitarren-Riffs hat sie hinter sich gelassen, was bleibt, sind eingängige Melodien, durchdachte Texte und Julias rauchige, warme Stimme, mit grossem Wiedererkennungswert. Bei den vier Songs bleibt man hängen und sie finden den Weg in die tägliche Playliste. Thematisch widmet sich Julia Heart auf ihrem selbstbetitelten Erstlingswerk vielerlei sozialkritischen Themen und beweist einmal mehr ihr Händchen dafür Pointen lyirsch auf den Punkt zu bringen. In ‘Forever Means No More’, dem Einstiegssong, singt sie gelassen «it's a funny thing when you said you live out loud, for what I hear it's a dry mouth and a sad heart». Nebst der Lyrik gewinnt die EP, produziert durch Sebastian Meyer, mit unverkennbarem Americana Charme. ‘Jungle’ fliesst mit einer unbeschwerten Leichtigkeit dahin, was einen Kontrast zur beseelten Stimme gibt. ‘For E.’ zeigt einmal mehr, dass nur wenige Akkorde und eine Stimme reichen, um unter die Haut zu gehen und ‘Aron’ erinnert an Songs von Bonnie Raitt oder Robert Francis. Das Spiel mit den sanften Melodien und der rauen Stimme, beherrschte Julia Heart schon bei ihrer vorherigen Band The Konincks, umso mehr jedoch bei ihrem Soloprojekt. Die neue raue Sanftheit wurde eingeläutet und wird weit in die Welt hinausgetragen. Ab ins Musik-Mekka Nach fast 200 Konzerten in Europa, zieht es Julia Heart in die Musikstadt schlechthin: Nashville. Für einige Monate wird sie dort wohnen, musizieren, Kontakte knüpfen. Sicherlich keine schlechte Idee ihre Folk-orientierte Musik in dessen Heimatland zu präsentieren. Man darf gespannt sein, auf welchen Bühnen man Julia Heart in Zukunft antreffen wird.