Treppenhaus Sommerfest: Tomorrows TulipsUS & StatorAT
Im Sommer lassen wir verschiedentlich Musik auf dem Kirchplatz hinter dem Treppenhaus erklingen. Am ersten Abend spielen «Tomorrows Tulips» aus den USA. Und sie sind eigen die «Tulpen von Morgen». Grosse Lo-Fi Kunst wird da geboten. Aus wenig viel zu machen, das verstehen die drei Amerikaner. Wie durch einen Traum schlittert man, wenn man sich ihr Album «Experimental Jelly» zu Gemüte führt. Zwei Songs genügen und man ist hin und weg:
«Mr. Sun» zieht einem rein in die Welt der Zeitlupe. Mit der Zeile «Slow Down» beginnt das Stück und, als ob man mit einem Joint in der Hand am Meer sässe, vernebelt es einem die Sinne auf eine wohlige Art. «Flowers on the Wall» seinerseits basiert auf wenigen Akkorden und ist dennoch famos in seiner Wirkung und seinem Ausmass. Californian Beach-Dream-Pop könnte man den Tulips nachsagen. Doch dafür sind sie zu wenig greifbar. Zu wichtig sind dann wieder die schroffen Gitarren und die rohen Schlagzeug-Beats. Immer wieder ufern die Stücke aus. Doch am besten sind die Kalifornien am Ende in ihren ruhigen Moment. Dort schlagen sie ein und zwar wie verrückt.
An diesem Abend wird überdies die neue Single der Band auf dem St.Galler Label «La Suisse Primitive» gefeiert.
Eröffnet wird der Abend durch «Stator» aus dem Vorarlberg. Wer die Band schon live gesehen oder eine ihrer Platten gehört hat, weiß, dass Perfektion keine Maxime ihrer Musik ist. Viel wichtiger scheint Authentizität und die Liebe zu Melodien und Lautstärke zu sein. Die Dynamik die dabei entsteht, könnte man getrost als psychedelisch beschreiben, doch Stator wehren sich dagegen, von Tabus eingesperrt zu werden. Sie zitieren dezent, man hört wo ihre Wurzeln sind. In steinigen Wüsten, und kargen Landschaften.