LyvtenCH & PainheadCH
Es ziert sich nicht, Vergleiche heranzuziehen. Sicher passen LYVTEN irgendwie in die Liga von Turbostaat, Oma Hans oder Muff Potter und zeitgleich sind ihre ehemaligen Tourpartner von Adam Angst klanglich nicht weit weg, aber das alles wird dem nicht gerecht, was LYVTEN ausmacht und prägt. LYVTEN haben den Querverweis auf ihre zahlreichen Vorgänger-Bands nicht mehr nötig und werden das wahrscheinlich auch nicht mehr brauchen. Im Herbst 2013 stand man zum ersten Mal gemeinsam im Proberaum. Was daraus entstand? Aufgekratzter straight-forward Indie-Postpunk, der mit seinen deutschen Texten die Verzweiflungen des alltäglichen Daseins thematisiert: Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten. Bittere Tropfen, die in der Summe zur trüben See werden.
PAINHEAD ist laut, brachial und kompromisslos – damals schon und auch heute, wo elektrische Gitarren gerne auch mal zur Schaufensterdekoration von Billigkleiderläden verkommen. Die Energie, mit der Painhead ihre Songs vortragen, ist schier unübertrefflich. Ambauen, Klein, Pfeiffer und Rechsteiner verschmelzen auf der Bühne quasi zu einem zappelnden Menschengebilde, das messerscharfe Indiepunk-Hymnen ins Publikum schiesst. Ständig meint man, das schon mal gehört zu haben. Dann kommt aber immer die Ernüchterung, dass dem nicht so ist.